ANLEITUNG ? He, wieso gibt es hier denn keine Grafik? ! Weil das, was Du vor Dir hast, ein sogenanntes Textadventure ist - das heißt, statt bunter Bildchen und einer Spielfigur, die Du durch eine Landschaft bewegst, siehst Du hier Text, der die Umgebung beschreibt - so, als würdest Du ein Buch lesen. ? Na toll - da habe ich mir also meine neue Grafikkarte ganz umsonst gekauft. Und wie steuert man seine Figur? Soll ich da etwa auch Text eingeben, so nach dem Motto "Benutze Seil mit Haken"? ! Ganz genau. ? Echt? Wie primitiv! Und was soll das Tolle an so einem "Textadventure" sein? ! Da gibt es mehrere Punkte: - Es ist einfacher zu programmieren ;-) - Man hat als Spieler mehr Möglichkeiten: Man ist nicht auf 12 Verben beschränkt, die man mit der Maus auswählen kann, sondern kann alle Wörter eingeben, die einem einfallen. Das macht es allerdings auch schwieriger, denn in Deinem Beispiel mit dem Seil und dem Haken würde "benutze Seil mit Haken" wohl nicht funktionieren, sondern man muß schon präziser sein ("benutzen" kann schließlich viel bedeuten). Beispielsweise würde man eingeben: "Binde Seil an Haken"). - Es ermöglicht ganz andere Rätsel als Grafikadventures: In Gesprächen beispielsweise bieten diese meistens nur die Möglichkeit, eine von vier oder fünf Antworten auszuwählen. In Textadventures hingegen kann man selbst eingeben, was man sagt - und muss also erst einmal auf ein Gesprächsthema kommen. - Außerdem sind die Hardwareanforderungen geringer, und - wie gesagt - es ähnelt mehr dem Lesen eines Buches, regt also auch noch die Phantasie an. ? Klasse. Du meinst also, ich muß hier dauernd ellenlange Sätze eingeben, so wie "Rede mit dem Gefängniswärter über den Geheimgang"? ! So war das jedenfalls in den "klassischen" Textadventures - ich habe mich bemüht, hier die Flexibilität von Textadventures mit dem Komfort von Grafikadventures zu verbinden (klingt gut, oder?) Das heißt: Das Verb gibst Du selbst ein (in das erste Feld). Wenn das Programm es kennt (und es kennt einen ganzen Haufen Verben, keine Sorge), erscheinen weitere Felder: Bis zu zwei Wortfelder und evtl. ein Präpositionsfeld. Wenn Du beispielsweise "Wirf" eingibst, erscheinen: ein Feld für das, was du wirfst, ein Feld, in dem Du "gegen", "auf" oder "neben" auswählen kannst, und ein Feld, wo Du eingibst, wohin du es werfen willst. Wenn Du dann mit links auf ein Wort im Text- oder im Inventarfenster klickst, erscheint dieses Wort im linken Eingabefenster (beispielsweise hast du eine Tomate im Inventar und klickst mit links darauf - dann lautet der Satz "Wirf die Tomate auf". Das Ziel wählst Du mit einem rechten Mausklick aus, so daß es im rechten Eingabefenster erscheint (beispielsweise steht im Textfenster: "Gegenüber von Dir sitzt der Patrizier am Tisch." Klickst Du mit rechts auf "Patrizier", lautet der Satz: "Wirf die Tomate auf den Patrizier"). Dann klickst Du auf Okay, oder drückst Return, und das Kommando wird ausgeführt (was Du im obigen Fall lieber noch einmal überdenken solltest). Allerdings kannst Du natürlich nur Dinge auswählen, die einigermaßen Sinn machen: Das Wort "Gegenüber" könntest Du im obigen Beispiel z.B. nicht auswählen. Auf welche Wörter Du klicken kannst, siehst Du daran, ob der Cursor sich in eine Hand verwandelt, wenn Du darüber fährst. ? Ah, ich verstehe. Also so wie in Grafikadventures, wo man auf bestimmte Bereiche eines Bildes klicken kann - nur hier eben mit Text. ! Sag' ich doch. ? Klingt ja gar nicht schlecht. Gibt es sonst noch etwas, was ich beachten muß? ! Wenn Du Dich mit Leuten unterhältst, denke daran, daß es keine echten Leute sind, sondern nur Teile eines Computerprogramms. Niemand hindert Dich daran, einen Satz wie "He, Meister, kannst Du mir 'nen kleinen Tip geben, wie ich die magische Krone aus der Schatzkammer bekomme?" einzugeben - aber da das Programm nur nach Stichwörtern sucht, reicht es, nur "Krone" oder "Schatzkammer" einzugeben. Auch macht es keinen Sinn, so etwas wie "Sag mir bloß nichts über die Krone, oder Du bist ein toter Mann!" einzugeben - denn auch darin steckt das Stichwort "Krone" - die Person würde also genau so reagieren wie oben. ? Und woher weiß ich eigentlich, nach welchen Stichwörtern es sich lohnt, zu fragen, wenn ich nicht diese praktischen Multiple-Choice-Listen habe? ! Tja, das ist ein Teil des Rätsels! Aber keine Sorge, ich habe mich bemüht, das Spiel so zu halten, daß man auf alles kommen kann. ? Na danke. Dann mach' ich mich mal ans Rätseln. Ist das Spiel wenigstens witzig? ! Na, was denkst Du denn? Schließlich ist es ein Scheibenwelt-Adventure! Übrigens habe ich mir ein Vorbild an den meisten Grafikadventures genommen: Man kann nicht sterben. ? Das ist gut. Aber apropos Scheibenwelt: Muß man die Scheibenwelt-Bücher alle kennen, um das Spiel zu schaffen? ! Keine Sorge, das muß man ni... na gut, okay, es hilft einem schon ein bißchen, aber man *kann* es auch sonst schaffen. ;-) Aber ein kleiner Tip wäre vielleicht doch sinnvoll, falls Du Dich mit der Scheibenwelt nicht so auskennst: Gaspode ist ein sprechender Hund! ? Okay, mal sehen. Danke für Deine Hilfe! ! Gern geschehen. Viel Spaß! PS: ? Ach ja, wer ist eigentlich dieser komische kaffeetrinkende Gnom? Der kommt in den Büchern doch gar nicht vor! ! Stimmt - Harry ist mein Alter Ego bei der Wache (http://www.stadtwache.net), der virtuellen Stadtwache von Ankh-Morpork. Er musste einfach mit rein :-) ? Und willst Du noch etwas loswerden? ! Ja - das ganze Adventure ist ein Teil meines Vordiploms-Projektes, und dazu gehört auch noch der passende Editor, mit dem ich auch dieses Spiel gemacht habe. Also, wer Adventure-Designer ist oder es werden will, und wem (wider Erwarten *g*) mein Interface gefallen sollte, darf sich das ganze gerne unter http://www.creacomm.de/advedit herunterladen! RECHTLICHES ! Discworld und Ankh-Morpork sind eingetragene Warenzeichen von Terry Pratchett, der aber gesagt hat "Was soll's, Raphael, von mir aus kannst Du's machen." ? Das hat er gesagt? ! Nein, nicht wirklich - eigentlich hat er gesagt "What the hell, Raphael, you might as well do it". Aber das kommt ja so ziemlich aufs gleiche raus.